Zunächst gilt es, einen gut geeigneten Basis-Kunststoff durch Strahlenvernetzung so zu modifizieren, dass die benötigte Temperatur-Stabilität gegeben ist. In dem Pilotprojekt werden in einem ersten Schritt die zu verwendenden Kunststoffe definiert und der Einfluss der Strahlenvernetzung auf ihre LDS-Fähigkeit untersucht: Platten aus vernetztem und unvernetztem PTS Creamid LDS werden für Abzugstests angefertigt und mit Leiterstrukturen versehen. Denn: Beta- oder gammabestrahltes Creamid mit Reinzinnlegierung erlaubt um bis zu 30 Prozent höhere Löttemperaturen – die Vorgabe von über 400° C erscheint somit umsetzbar!
Die Messdaten zu den von LaserMicronics strukturierten Creamid-Prüfplatten erlauben klare Aussagen zu Laser- und Metallisierungsparametern, zur Metallhaftfähigkeit auf dem Kunststoff sowie insgesamt zur Eignung des Verfahrens für die Herstellung von Spulenkörpern. Auf dieser Basis setzt NORWE nun den LDS-Prozess für die Serienproduktion ein. Der erste Erfolg ist die vielversprechende Markteinführung eines metallisierten LDS-Pendants von einem bereits existierenden Mikrobauteil. Ein weiterer Meilenstein ist die neu entwickelte SMD-3-Spulenkörper-Serie aus glasfaserverstärktem, vernetzten Polyamid PA 6.6, die erste Kundenanwendungen erfolgreich bestehen. Serienfähig! Dank LDS kommen die Spulenkörper ohne metallische Lötkontakte aus: kein Einspannen des Bauteils, kein Einpressen der Kontakte. Durch Laserbearbeitung und chemische Metallisierung entstehen die erforderlichen Kontakt- und Anwickelflächen. Bauteilreduzierung, niedrigeres Artikelgewicht, vereinfachte Anschlusstechnik, hervorragende Löteigenschaften, optimale Koplanarität – insgesamt bringen Werkstoffauswahl, Strahlenvernetzung und Laser-Direktstrukturierung viele Pluspunkte mit sich. Und es gibt die Option von Klein- und Mittelserien ohne großen Bestückungsaufwand. Die LDS-Technologie bietet für die Entwicklung und Fertigung von Spulenkörpern viel Potential.
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